Entamoeba polecki. Man könnte meinen, ich hätte im Biologie Unterricht sehr ordentlich aufgepasst. Nun ja, ganz so strebsam war ich wohl nicht, dafür umso aufmerksamer je älter ich wurde. Die vergangenen zwei Wochen waren geprägt vom wichtigstens Teil des Verdauungstraktes des Menschen, inklusive Parasiten, Mikroorganismen und sogenannten Darmamoeben. Umso unbegreiflicher erschien es mir, warum man nicht allen Darmbewohnern, ob gut oder böse, der körpereigenen Wursthülle so einfache Nachnamen wie Polecki gegeben hatte. Frau Biolehrerin und ich hätten es den Entdeckern mit weniger peinlichen Stand-Up-Comedy Leistungskontrollen und weniger schlechten Noten gedankt.
»Vergangenheit ist Geschichte, Zukunft ist Geheimnis, und jeder Augenblick ein Geschenk. (Ina Deter)«
EiSKIrsche.
In meinem Fall ist der Darm vorerst arbeitstechnisch Geschichte. Dafür bin ich sehr dankbar. Dankbar bin ich aber auch für die neugewonnene Freizeit, die ich seither wieder habe. Der kurze Wintereinbruch hat mir einen großartigen Motivationsschub auf zwei Skiern geschenkt und einen leeren Geldbeutel (danke, das wäre doch nicht nötig gewesen).
Vergangenen Freitag ging es zum Skishoppen nach Garmisch. Als Kirsche für obendrauf gab es einen Gesamtrabatt von über 845 € für zwei Komplettausrüstungen und ein Eis als Dessert. Im Übrigen steckt sogar in der EiSKIrsche ein Ski – das kann kein Zufall sein.
GlückSKInd.
Darf ich vorstellen: Unsere neuen Familienmitglieder.
Wie ein GlückSKInd habe ich mich das Wochenende gefühlt. Glücklich über die sommerlichen Temperaturen am Berg, über das neugewonnene Goggleface und natürlich über die neue Winterausrüstung. Ich konnte sogar meine Blondundblaugrauäugigkeit direkt am Sessellift stehen lassen, nachdem mich ein paar Skitouristen gefragt haben, ob man mit meinen Skiern neben dem Skifliegen auch auf der Piste fahren könnte …
Visuelle GlückSKIndimpressionen:
RiSKIeren.
Leider wurde unsere Wochenendaktivität zunehmenst von Ski- und Snowboardunfällen geprägt. Ich kann mich an keinen Tag in der Saison erinnern, in der ich soviele Rettungspistenraupen wie Hubschraubereinsätze gezählt habe. Auf dem Sessellift konnten wir mehrere Zusammenstöße beobachten und es überkam mich ein ungutes Gefühl. Woran kann das liegen? Vertragen die Urlauber keine Sonne mehr? Wohl kaum. Des Rätsel´s Lösung: Fehlende
Regeneration.
Wer 7 Tage Skiurlaub bucht, der wird sich mit Sicherheit keine Gedanken über Regeneration machen. Sind 7 Tage Skipass bezahlt, dann werden auch meisten 7 Tage am Stück Skigefahren. Und dann haben wir genau das Problem: Skigefahren. Diese lauern vorallem bei unzureichender Ruhephasen. Wer die Belastungen des Skifahrens nicht gewohnt ist, der wird schnell die Erschöpfung bis hin zum Burn-Out-Syndrom merken. Der durchschnittliche Körper benötigt mindestens 16 -24 Stunden Pause nach eine leichten Sporteinheit. Bei 6 Stunden Wintersport reicht also im Normalfall kein einzelner Ruhetag aus. Daher ist es nicht verwunderlich, dass zum Urlaubsende, meistens einem Samstag oder Sonntag, die Zahl der Pistenunfälle steigt. Die Kraft lässt nach, genauso wie die Konzentration und schon ist es passiert. Oldie but Goldie: Auf einen Trainingstag folgt immer auch ein Regenerationstag. Leistungssportler sind dabei ausgeschlossen. Wer seinen Körper und Geist ausruht, unterstützt seine körpereigenen Abwehrkräfte und vermeidet unnötige Verletzungen und schützt seine Muskeln, Gelenke und Sehnen vor unnötiger Abnutzung.
Regenerationsfood.
Durch eine hohe körperliche Belastung werden dem Körper auch immer wichtige Nährstoffe entzogen und oxidativer Stress entsteht. Dieser kann längerfristig gesehen chronische Erkrankungen und Alterungsprozesse auslösen. Um diesen entgegenzuwirken, ist es wichtig das körpereigene Gleichgewicht wieder herzustellen. Wie bereits erwähnt, spielt die Regeneration eine entscheidende Rolle, aber auch die Ernährung. Um die Ruhephasen zu unterstützen, sind bestimmte Nährstoffe und Vitamine besonders hilfreich, aber auch hochwertige Kohlenhydrate (glutenfreies Getreide) und Fette (Omega-3-Fettsäuren). Aus diesem Grund habe ich in meiner Ernährung an sportlichen Tagen Quinoa als Ballaststofflieferant und hochwertiges, pflanzliches Eiweiß hinzugefügt. Quinoa, für alle muskulösen Vegetarier geeignet, enthält reichlich Magnesium und die Aminosäure Lysin, einem extrem wichtigen Eiweißbaustein. Als Beilage zu allen möglichen herzhaften Gerichten, wie zum Beispiel Quinoa mit Bolognose und Parmesan, eignet sich das glutenfreie Getreide auch wunderbar als süße Hauptspeise oder Nachtisch:
Quinoa-Heidelbeer-Auflauf mit Vanillesoße.
Zutaten für 2 Portionen (kleine Auflaufschale):
- 75 g Quinoa (z.B. von Alnatura aus der DM-Drogerie)
- 125 ml Sahne-Wasser-Gemisch (individualisierbar je nach Geschmack)
- 40 g Butter (Zimmertemperatur)
- 2 Eier getrennt
- 50 g Eiweißpulver Vanillegeschmack
- 150 – 200 g Heidelbeeren (natürlich kannst du auch Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen etc. verwenden)
- Prise Salz
Zubereitung:
Den Quinoa in einem Sieb mit heißem Wasser abspülen und anschließend in das bereits heiße Sahne-Wasser-Gemisch in einen Topf geben. Alles zusammen für ca. 20 Minuten köcheln lassen und danach komplett abkühlen lassen. Unter den Quinoa-Brei wird nun die zwei Eigelb, die Heidelbeeren und das Eiweißpulver untergerührt. Die zwei Eiweiß kräftig im Mixer schaumig schlagen und auch diese dem Brei unterheben. Als nächstes wird die Auflaufform mit Butter eingeschmiert oder man gibt die Masse in eine Silikonbackform. Der Backofen wird auf 170 Grad Ober- und Unterhitze vorgeheizt. Den Auflauf für 50 – 60 Minuten backen, bis die Oberfläche braun wird.
Zutáten für die Vanillesoße (Mixer):
- 250 ml Sahne-Wasser-Gemisch (Milch wäre auch möglich)
- 30 g Eiweißpulver Vanille
- 2 Eigelb
- 1 Teelöffel Guarkernmehl (zum Andicken)
Zubereitung:
Solange der Quinoa-Heidelbeer-Auflauf im Ofen braun wird, kann die Vanillesoße vorbereitet werden. Dafür werden alle Zutaten in einen Mixer gegeben und anschließen in einem Topf bei mittlerer Hitze und ständigen Umrühren aufgewärmt. Sobald der Auflauf fertig ist, wird dieser mit der warmen Vanillesoße angerichtet und serviert.
Diese süße Hauptspeise ist so verlockend, dass man sie am liebsten jeden Tag essen möchte.
In diesem Sinne:
»Tatsachen sind verfestigte Ansichten, Wahrheiten sind skilastisch.«
– Nikki.