Sauer.

Ich bin so sauer, ich habe sogar ein Schild gebastelt.

Das Gefühl kennt sicher jeder. Sei es im Kopf (hoch rot angelaufen), auf der Zunge (mit dem entsprechenden Gesichtsausdruck) oder im ganzen Körper.

"Ich bin sauer. ich kann meine Stirn nicht sehen"

„Ich bin sauer. ich kann meine Stirn nicht sehen“

Hä? Im Körper? So oder so ähnlich habe ich geschaut, als mich meine liebe Daniela über das Thema „Übersäuerung“ und dem „Säure-Basen-Haushalt“ aufgeklärt hat. Nachdem ich mich jetzt schon länger mit der Thematik beschäftigt habe, stellt sich mir immer noch die Frage, warum man sich im Biologie-Unterricht mit Parasiten und Symbiose herumschlagen musste, anstatt uns Kinder über die wichtigen Dinge im Leben aufzuklären. Hätte ich eher darüber Bescheid gewusst, wäre ich jetzt nicht sauer. Echt mal.

Auch sauer?

Du bist oft gestresst? Hast Angst vor der Zukunft oder machst dir über alles und jeden Sorgen? Du ärgerst dich gerne mal, sowohl auf Arbeit als auch Privat? Du nörgelst schon bevor du überhaupt aufgestanden bist? Du bist überfordert? Auch diese Fragen (ich bin mir sicher, dass du dich in ein paar dieser Fragen erkennst) können ein Grund für die Übersäuerung des Körpers sein. Es kann aber auch sein, dass du dich zu wenig bewegst oder sogar zu viel (denk mal an den Muskelkater), du regelmäßig rauchst und trinkst und zu viele Lebensmittelzusätze zu dir nimmst (Konservierungs- und Farbstoffe, Geschmacksverstärker). Es gibt viele Auslöser und die meisten gehören zum „normalen Lebensstil“ einfach dazu. Umso erschreckender finde ich die Auswirkungen, wenn der Körper über längere Zeit übersäuert. Vielleicht sogar schon chronisch?

Sogar mein Kühlschrank ist sauer.

Jedenfalls erst einmal auf mich, weil ich ihn leer gemacht habe. Jeder, der sich besonders eiweißreich ernährt, sollte mal einen Blick in die Kühlbox wagen. Ich habe mir heute mal die Mühe gemacht und zwei Lebensmittelhaufen gebildet. Links der saure Haufen und rechts der basische Haufen. Ich finde die Größenverhältnisse erstaunlich. Sieh selbst:

Sauer vs. Basisch

Sauer vs. Basisch

»Wie schaut dein Kühlschrankinhalt aus?«

Das optimale Verhältnis von basischen zu säurehaltigen Lebensmitteln sollte bei 80 % zu 20 % liegen.

Basische Lebensmittel.

  • Blattsalate
  • Gemüse, frische Sprossen und Keimlinge
  • frische Kräuter
  • Obst
  • Obstessig
  • Kartoffeln
  • Molke
  • Kräutertee
  • Wasser (ohne Kohlensäure)
  • hochwertige Fette (Virgin Coconut Oil, Olivenöl, Butter, Leinöl)
  • Äpfel
  • Bananen
Basische Lebensmittel.

Basische Lebensmittel.

Säurebildende Lebensmittel.

  • Fleisch, Wurst, Fisch, Meeresfrüchte
  • Eier
  • Käse
  • Hülsenfrüchte (besonders Soja)
  • Weißmehlprodukte, Teigwaren, Reis
  • Zucker und raffinierte Lebensmittel (Fertigprodukte)
  • Süßwaren
  • Alkohol, Kaffee, Schwarztee, kohlensäurehaltige Getränke
  • Milch (Kuh wie Ziege und Schaf)
  • Sauerkraut, Spargel, Rosenkohl, Artischocken, Knoblauch
  • Pilze
  • Honig
  • Senf, Ketchup, Fertigmarinaden, Fertigdressing- und Saucen
Säurehaltige Lebensmittel.

Säurehaltige Lebensmittel.

Sauer macht krank.

Du bist energielos, müde und fühlst dich oft schlapp? Du nimmst sogar schon Medikamente dagegen? Das können schon die ersten Anzeichen sein für eine Übersäuerung, die zusätzlich durch die Einnahme von Medikamenten verstärkt wird. Je länger dieser Zustand anhält, desto größer ist die Gefahr richtig krank zu werden. Glaubst du mir nicht? Hier eine kleine Auflistung von Krankheiten, die uns alle treffen können:

  • Allergien, Arteriosklerose
  • chronische Schmerzen
  • Diabetes
  • Gallensteine, Gicht
  • Immunabwehrschwäche
  • koronare Herzkrankheiten
  • Magen-Darm-Geschwüre, Migräne, Muskelverhärtungen
  • Nierensteine, Neurodermitis
  • Osteoporose
  • Rheumatische Arthritis
  • Schlaganfall

Die Liste ist lang und wäre sicher noch länger, aber allein diese Krankheiten regen zum Nachdenken an. Findest du nicht?

Sauer, was nun.

Natürlich kannst du dich mit Sport abreagieren. Aber in Maßen. Ein angemessenes Training kann sowohl deinen Gedanken Luft machen als auch deinen gesamten Körper entsäuern, genauso wie regelmäßige Saunagänge und Massagen. Grundsätzlich ist es sinnvoll deine Ernährung auf basische Lebensmittel umzustellen. Ein paar Tassen Kräutertee oder auch Basentee aus dem Reformhaus können dabei helfen und stellen im Alltag kein großes Hindernis dar. Nimmst du auch genügend basische Mineralien zu dir? Calium, Eisen, Kalium, Magnesium und Natrium? Mein absoluter Favorit sind Basenbäder. Sie wirken zwar nur unterstützend, aber mit der Umstellung auf basische Lebensmittel bist du in 1 bis 3 Monaten wieder fit, aktiver und hast neuen Tatendrang.

Ich bin sauer und geh erstmal baden.

Basenpulver gibt es in jedem Reformhaus oder Apotheke. Falls du keine Zeit hast dreimal die Woche baden zu gehen, kannst du alternativ auch zu Fußbädern greifen. Zwei- bis dreimal wöchentlich solltest du ein Vollbad mit 2 bis 3 Esslöffeln Basenpulver für 15 bis 45 Minuten genießen. Die optimal Badetemperatur liegt bei ca. 38 Grad, aber da ich kein Badewannenthermometer habe, entscheide ich nach Gefühl. Über das Wasser kann die Haut beim Baden Säure und Schlacken abgeben. Aus diesem Grund empfiehlt sich kurzes Abduschen. Deine Haut wird weich und auch kleine Hautproblemen kannst du damit die Stirn bieten. Das musst du unbedingt ausprobieren!

Ich weiß, dass dies ein Thema ist, was nicht jeden auf den ersten Schein interessieren wird. Ich tu mich auch ungemein schwer damit amüsant zu schreiben. Übersäurung ist ernsthaft und geht uns alle an. Vielleicht achtest du einmal bewusst auf deinen Lebensstil, deine Essgewohnheiten und deine Gefühlslage. Vielleicht haben wir eine Ursache für deine Stimmung gefunden?

In diesem Sinne heute etwas ernsthafter:

Endfoto

»Sauer macht nicht immer lustig.«

– Nikki. (geht baden)

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