Nachtschatten.
Das war´s dann wohl mit Urlaub. Drei Wochen unbeschwerter Lebenszeit haben sich mit dem heutigen Tag verabschiedet. Das Ende war bereits gestern absehbar, als ich versucht habe mit einer Peel-Off-Maske die letzten Spuren von Entspannung und Ausgeglichenheit aus meinem Gesicht zu beseitigen. An dieser Stelle sollte ich für alle Interessierten vermerken:
»Peel-Off-Masken gehören weder ins Gesicht noch in die Haare.«
Ich habe zwar keine Ahnung, wer dieses Teufelszeug entwickelt hat, aber der Versuch des Abpellens ist kläglich gescheitert. Und mit kläglich meine ich nicht nur übertriebenes Rumgeheule, sondern wirkliche Schmerzen. Es muss wohl einen Grund haben, warum in der Produktbeschreibung Augen- und Mundpartie aussparen steht. Ich weiß ja nicht, ob die Produkthersteller einen Selbstversuch gewagt haben, weil wenn dann wüssten die, dass man sich sowas auch nicht in die Haare schmieren sollte. Damit meine ich nicht die Kopfbehaarung, sondern diese kleinen, winzigen, kaum zu erkennbaren Härchen im Gesicht. Also, ein RIESIGES DANKESCHÖN an die Gesichtsmaskenindustrie für den wirklich gelungenen Wiedereinstieg in meine Arbeitswelt. Vielleicht erkennt mich ja niemand auf Arbeit, so ganz ohne Gesichtsbehaarung …
Augenschatten.
Bevor ich mir erwartungsvoll die Wellnesspackung ins Gesicht geschmiert habe, hatte ich noch eine Woche Zeit, um mir das Nachtleben von Innsbruck mal etwas genauer anzusehen. Schließlich war es mir bisher nicht möglich, als Teil der arbeitenden Gesellschaft, unter der Woche ein paar Schatten unter den Augen zu erhaschen. Also habe ich mich mit ein paar Freunden am Mittwoch zusammengerauft und das Projekt besucht. Mittwöchentliche Veranstaltung:
Prädikat: Sehr empfehlenswert. House für Alle! Wer mal hören mag, kann das gerne hier tun. Den Abend habe ich sehr gut überstanden, wenn auch etwas wackelig auf den Beinen. Im Urlaub tut das ja nichts. Ein paar Impressionen habe ich natürlich auch noch:
»Große Ereignisse werfen mitunter Schatten unter die Augen.«
Windschatten.
Zum Glück habe ich nicht nur auf der Tanzfläche abgezappelt, sondern auch noch ein sportliches Programm am Berg zugebracht. Genau gesagt am Stubaier Gletscher. Auch wenn es die Holle diese Saison noch nicht besonders gut mit uns gemeint hat, auf die Eiskönigin kann man sich immer verlassen. Felsenfest entschlossen und eiskalt überzeugt, hatte ich so ein Gefühl. Ich glaube man nennt es Spaß. Meine Gletscherimpressionen bei bester Wetterlage:
Nachtschattengewächs.
Raus aus der Kälte und rein ich die gute Stube. Der Magen knurrt und ich höre etwas im Regal schreien: Hier! Nimm mich! Okay, überredet (wenn auch etwas übertrieben dargestellt). Also habe ich mich auf meine Zehenspitzen gestellt, meine Waden haben Sachma geht´s noch gebrüllt. Dafür war das Abendessen gesichert. In meinen Händen hielt ich das Kochbuch Großmutter´s Eintöpfe. Das Küchenuniversum kurzerhand geplündert und einen Schuss Nachtschattengewächs dazu: Fertig war die
Nachtschattengewächssuppe.
Zutaten für 4 Personen:
- 2,5 l Rinder- oder Gemüsebrühe
- 400 g Bohnen
- 400 g Möhren
- 125 g Sellerie
- 1 Bund Petersilie
- 300 g Lauch
- Chili zum Würzen (2 Teelöffel oder nach Bedarf)
- für die Extraportion Eiweiß: 250 g Feta, ein paar (mehr) Frankfurter, 2 Eier für den Stich
Zubereitung:
Alle Zutaten, bis auf die Eier und die Brühe (?!), kleinschneiden. Außer dem Feta kommt alles in einen großen Topf und wird mit 2,5 l Brühe aufgefüllt. Die Suppe auf mittlerer Stufe köcheln lassen, bis alle Zutaten weich sind (ca. 30 – 40 min.). Danach werden die zwei Eier aufgeschlagen und roh in die Suppe gegeben. Durch die Hitze und ein wenig Rühren fangen diese an zu flocken. Wenn die Nachtschattengewächssuppe fertig ist, wird die Brühe lediglich mit Chili abgeschmeckt und mit Feta serviert. Oma ist die Beste! Mahlzeit.
Warum sie so heißt, wie sie heißt.
Die Nachtschattengewächssuppe hat ihren Namen natürlich nicht einfach so von mir bekommen. Das Chilipulver, als Hauptbestandteil der Brühwürze, gehört als Paprikafrucht zur Gattung der Nachtschattengewächse. Chili hat eine blutreinigende, antibakterielle und blutdrucksenkende Wirkung, dein Herz-Kreislauf-System wird gestärkt, sowie dein Immunsystem. Chili ist nicht nur einfach scharf, sondern hilft dir bei der Fettverbrennung und unterstützt deinen Stoffwechsel. Bevor du also das nächste Mal eine eigene Suppe kochst, verzichte lieber auf Unmengen Salz und ergänze diese mit einer Prise Chili. Perfekt an kalten Wintertagen, auch ohne Schnee …
In diesem Sinne:
»Schöne Momente und Erinnerungen bringen Farbe in unser Schattenspiel des Lebens.«
– Arbeitsnikki.