»Welcome to the Manko Jungle.«
Yes. Ich hab lange gebraucht, aber jetzt kenn ich mich aus. Jedenfalls wenn es um mein persönliches Manko geht. Ich finde wir sind alle ein bisschen mankohaft. Jeder hat Fehler, Mängel und fühlt sich ab und an unvollständig. Nur zugeben will es niemand. Das Erkennen stellt dabei die größte Herausforderung dar, immer beschäftigt damit sich seine eigene selbstoptimierte Welt zu schaffen. In Wirklichkeit lebt jeder in seinem eigenem Dschungel, ein Wirrwarr aus Perfektionismus, Kontrolle aber auch Ratlosigkeit und Ungeduld. Manchmal ist es ratsam, die gewohnte Umgebung zu verlassen (damit meine ich nicht deine Wohnung) und sich gedanklich von Freunden auf die Sprünge helfen zu lassen.
Mein persönlicher Manko Jungle.
Ja den gibt es. Jahrelang dominiert von Müdigkeit, blasser Haut, Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen. Tagelang habe ich mich verkrochen, keine Kraft zum Aufstehen und keine Lust auf ein soziales Miteinander. Erst kürzlich wurde ich auf meine brüchigen Nägel angesprochen. Lange Zeit mit Nagellack ignoriert und übertüncht, wurde ich endlich wachgerüttelt. Meine Nägel, mein Manko (zumindestens indirekt). Nach gründlicher Faktensammlung und einem Blutbild vom Arzt, gab es endlich einen Lichtblick im grünen Dickicht. Es gab also einen Grund für all die Symptome, die ich all die Zeit mit einem einfachen „das geht schon wieder von alleine weg“ abgetan hatte. Die Symptome wurden immer mehr und als Tarzan in meinem eigenen Gedanken-Dschungel (Jane hatte leider keine Zeit, die musste zur Maniküre) habe ich mich an die Umstände, die eigentlich nicht normal waren, gewöhnt. Die Rede ist von meinem
»Eisenmanko.«
Eisenmangel.
Das war es also. Ein einziges Wort mit vier Silben sollte meinem Manko einen Namen geben. Nach langen Überlegungen war es so naheliegend. Als ich noch Leistungssport betrieben habe, war ich kein großer Fleischesser, dafür gab es viel Grünes. Wie ich nun erfahren habe, kommt es bei überwiegend vegetarischer Kost und auch ketogener Ernährung gerne mal zum Eisenmangel. Bei der vegetarischen Ernährung kommt erschwerend hinzu, dass das Eisen aus z. B. Spinat nur schwer vom Körper aufgenommen werden kann. Bei Fleisch, vorallem rotem Fleisch, sieht es da schon anders aus.
Mein Problem: Ich esse zwar mittlerweile fast nur noch Fleisch in Kombination mit Gemüse, dafür ausschließlich weißes Fleisch (geringer Eisengehalt). Also nicht sehr produktiv bei einem erhöhten Eisenbedarf durch viel Sport. Du denkst, dir etwas Gutes zu tun und machst genau das Gegenteil. Ich habe mit Daniela das Gespräch gesucht und mich bezüglich Eisenquellen beraten lassen. Ihre Antwort schlicht und ergreifend (ich würde meinen Ausdruck viel lieber mit ekelerregend beschreiben): LEBER. Am besten roh und eine Handvoll am Tag.
Ursachen.
Eisenmangel wird selbst als Symptom betitelt, nicht als Krankheit. Erwachsene Männer benötigen am Tag ca. 10 mg Eisen und Frauen ca. 15 mg. Bei der Unterversorung betrachtet man grundsätzlich
- die eigene Eisenaufnahme durch Ernährung (Fehlernährung? Mangelernährung?)
- ein eventuell erhöhter Bedarf an Eisen (während des Wachstums, Schwangerschaft und Stillzeit und bei hohen sportlichen Belastungen)
- den Eisenverlust durch Blutungen (der Besuch vom kleinen roten Indianer 7 Tage im Monat gehört ebenfalls dazu, genauso wie kleine, oftmals unbemerkte Blutungen)
Symptome.
Wenn eines der wichtigsten Spurenelemente im Körper fehlt, das für die Bildung der roten Blutkörperchen zuständig ist, macht sich das schnell durch folgende Symptome bemerkbar:
- Lustlosigkeit
- Müdigkeit
- Haarausfall
- brüchige Nägel mit Rillenbildung
- trockene, spröde und juckende Haut
- Spannungskopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Konzentrationsschwäche und Merkschwächen
- Leistungseinbußen trotz regelmäßigem Training
- Atemlosigkeit und Atemnot bei geringen Anstrengungen
- Restless-Legs-Syndrom
- Ohrensausen
- Schwindel
- starkes Herzklopfen
- Libidoverlust
- blasse, gelbliche Haut
- offene Mundwinkelecken (fantastisches Wort)
- Schluckbeschwerden
- Zungenbrennen
- abnorme Essgelüste (nicht nur in der Schwangerschaft)
Der Selbsttest: Schau dir deine Handinnenflächen einmal ganz genau an. Sind sie gut gerötet, also gut durchblutet? Besondere Röte sollte an den Fingerspitzen zu erkennen sein. Sind sie allgemein sehr blass, könnte dies ein erstes Anzeichen für einen Eisenmangel sein. Frauen sollten bei Unsicherheiten ihre Handinnenflächen bei diesem Versuch mit denen eines Mannes vergleichen. Männer leiden viel seltener an einem niedrigen Eisenhaushalt als Frauen.
Oh, du hast auch ein Eisenmanko? Damit kannst du dir helfen oder helfen lassen:
Behandlung.
Wenn dein Arzt einen Mangel feststellt, wird er dir an erster Stelle eisenhaltige Tabletten verschreiben. Genauso in meinem Fall. Es hat nicht lange gedauert und ich habe Probleme im Magen-Darm-Bereich bekommen. Meine brüchigen Nägel sind keineswegs besser geworden und die Antwort von meinem damaligen Hausarzt: Magenschonende Tabletten. An dieser Stelle habe ich aufgehört die Dragees zu nehmen. Leicht verfällt man in den Tablettenkreislauf und man bekommt für jedes weitere Symptom ein neues Medikament. Es musste also etwas anderes her.
Meine nächste Überlegung ging in Richtung Injektionen und Infusionen. Die Spritze habe ich sofort aus meinem Gedankengut gestrichen (das nennt man Trypanophobie). Die Infusion ist damit auch gecancelt, aber nicht nur wegen der Nadel sondern auch aus preislicher Überlegung heraus.
Es musste definitiv eine Alternative her. Ich bin dabei auf Akupunktur gestoßen. Mein Urteil kannst du dir sicher denken (Trypanophobie!!!). Also habe ich immer weiter gesucht und bin auf gute Erfahrungsberichte mit unterschiedlichen Teesorten gestoßen. Da ich ohnehin viel Tee trinke, war dies also keine große Herausforderung. Abwechselnd gab es Rotbusch oder Brennnesseltee. Es ist möglich, dass mein Eisengehalt damit etwas angehoben wurde, aber die regelmäßigen Müdigkeitsanfälle und Lustlosigkeit konnte ich damit nicht beheben. Nach weiterer Suche habe ich dann den Kräuterblutsaft entdeckt. Dies ist ein Kräftigungs- und Aufbaumittel angereichert mit Vitaminen, Kräutern und bio-verfügbarem Eisen. Der Saft ist rein pflanzlich, alkoholfrei und frei von Konservierungsstoffen. Pro Portion nimmt man 7,5 mg Eisen zu sich und das zweimal am Tag. Also komme ich damit in etwa auf meinen Tagesbedarf.
Mein persönliches Urteil: Ich will zwar keine Werbung machen, aber ich nehme den Saft mittlerweile seit gut 2 Monaten, fühle mich fit wie ein Turnschuh und weiß manchmal garnicht wohin mit meiner ganzen Energie. Der Kräuterblutsaft hat mir meine Energie wiedergegeben und meine Nägel werden langsam auch besser.
Vorbeugend.
Um einen Mangel vorab zu vermeiden, solltest du gewissen Nahrungsmittel in deine tägliche Ernährung einbauen (bei ketogener Ernährung bzw. Low Carb sollten bestimmte Lebensmittel ausselektiert werden – siehe Nahrungstabelle):
- Gemüse: Spinat, Erbsen, Linsen, Bohnen, Kürbiskerne, Feldsalat, Petersilie, Minze, Thymian, Rote Beete, Wirsing und Karotten
- Fleisch: Rind, Schwein, Geflügel (Leber!)
- Fisch: Lachs und Thunfisch
- Obst: rote Früchte (z. B. Erdbeeren)
- Getreide: Hirse, Amarant, Haferflocken, Roggenbrot, Weizenkleie, Sesam
Eisen ist für dich so wichtig, wie Wasser für Pflanzen. Ein Mangel kann auf Dauer krank machen. Vielleicht solltest du dich in deinem Manko Jungle einmal genauer umsehen, vielleicht liegt die Lösung für dein Manko ganz klar auf der Hand (auch wenn es sich nicht um Eisen handelt). Vielleicht hat Jane Zeit und kann dir helfen …
In diesem Sinne:
»Let´s getty to Manko!“
– (Nikki, Teilnehmerin am Dschungelcamp 2014 – Ich bin kein Star, holt mich nicht raus.)