Zwangsausgleich.
Sonntag. Das Wetter hat uns einen Strich durch die Planung gemacht und aus dem Snowboarden ist ein Gang ins Fitnessstudio geworden. Hört sich jetzt an wie ein Gang zur Toilette, nur anstrengender und mit wesentlich mehr Überwindung (übrigends für alle die es noch nicht wissen: Heute ist Welt-Toiletten-Tag). Spätestens beim Training fingen die Lachfalten wieder an zu flattern. Wenn starke Männer zu „Girls just wanna have Fun“ die Eisen vor dem Spiegel schwingen, hört bei mir die Ernsthaftigkeit auf. Ehrlich. Damit ihr auch noch etwas zum Schmunzeln habt gibts einen Schnapschuss von unterwegs zum Thema „Hauptsache lässig am Fitnessstudio vorbeilaufen“ …
Gedankenausgleich.
Wie bereits angedeutet, habe ich mir ein paar Gedanken gemacht für einen passenden Trainingsplan für das Snowboarden. Mir ist aufgefallen, dass leider viele Profis und auch Freizeitsportler, schon am Anfang der Saison eine Verletzungspause einlegen müssen. Sicher gehört viel Pech dazu, aber auch fehlende Protektoren, Unwissenheit über natürliche Gegebenheiten, Selbstüberschätzung des eigenen Könnens oder schlicht und ergreifend ein fehlendes Ausgleichstraining. Über genau dieses habe ich mir nun ein paar Tage den Kopf zerbrochen.
»Es gehört nicht viel Geist dazu, alles zu verwirren, viel aber, alles auszugleichen.«
(Charles de Montesquieu, Meine Gedanken)
Interessenausgleich.
Alte Unterlagen haben wieder das Licht der Welt erblickt und erfreulicherweise musste ich feststellen, dass ich noch einen guten Leitfaden zusammengebracht habe. Einen individuellen Plan zusammenzustellen, sei es nur der eigene, erfordert eben doch ein bisschen mehr Wissen, als dir ein Ein-Euro-Jobber im Fitnessstudio bieten kann (von dem man meist unwissentlich annimmt, er habe Ahnung). Bevor ich mit dem Wintersport angefangen habe, bin ich davon ausgegangen, dass es zu 50% die Kraft ist, die dich den Berg runterbringt. Heute weiß ich, dass es die Koordination ist und sich die anderen 50% die Grundlagenausdauer und Kraft teilen. Damit du alle Belastungen ohne Verletzungen (vorallem betrifft dies die Fußknöchel, das Genick, die Handgelenken, die Knie, die Schultern, das Steißbein und Sprungbein oder auch das vordere Kreuzband) überstehst, ist es wichtig ein Ausgleichstraining in den Alltag zu integrieren. Beim Snowboarden liegt die Hauptbelastung auf dem Thorax, also dem Brustkorb, der Wirbelsäule, aber auch dem Beckenring und der umliegenden Muskulatur. Also habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, folgenden Kraftausdauer-Plan zu erstellen. Die Trainingsziele habe ich als Inhalt formuliert und meine Wochenplanung bis zum 15.12.2013 wiefolgt zusammengestellt:
Alle Trainingsziele habe ich anschließend in sinnvolle Verbundübungen zusammengefasst. Die Reihenfolge der Muskelgruppen habe ich diesmal an die Durchblutung des Körpers während des Trainings angepasst. Dieser Ganzkörperplan kommt zweimal die Woche zum Einsatz:
Alle Übungen folgen in Wort und Bild. Zum Thema Dehnung folgt in den kommenden Tagen ebenfalls ein Programm zum Mitmachen.
Informationsausgleich.
Bevor jemand ein ähnliches Vorhaben in Angriff nimmt, wie meinerseits, dem rate ich diesen Ausgleichplan nicht eins zu eins zu übernehmen. Jeder hat andere muskuläre Defizite, Fehlhaltungen oder Bewegungseinschränkungen. Wer sich nicht auskennt, sollte wenigstens eine sportorthopädische Untersuchung durchführen lassen und erst dann, auf Basis der eigenen Ergebnisse, einen Plan erstellen oder sich auch dabei helfen lassen.
Aktivitätsausgleich.
Wer dennoch keine Lust auf Fitnessstudio bekommen hat, dem bleiben immer noch alternative Sportarten um die Trainingsziele zu erreichen. Dazu gehören neben Basketball, Indoor- oder Street Soccer, auch Boden- und Geräteturnen, Trampolinspringen, aber auch Wasserski, Skateboarden oder Surfen (natürlich eine Geld- und Zeitangelegenheit).
In diesem Sinne:
»Ein Hoch auf das „Stille Örtchen“ und den neu gewonnenen Ausgleich. «
– Nikki.
PS: Meine Eltern haben wohl gewusst, dass ich nur auf dufte Typen stehe …