Bauch ich das.

Bauch ich das wirklich?

Da steh ich nun an einem der vielen Postkartenständern dieser Welt und genau diese eine Karte starrt mich an:

Postkarten_Menschen_49245

Fotocredit: https://www.fengshui-shopping.de/cdn_shopbilder/Postkarten_Menschen_49245.jpg

 

Vorab möchte ich sagen, dass ich mit diesem Artikel niemanden persönlich angreifen will. Geschmäcker sind verschieden (zum Glück), aber da die Bauchdefinition eines meiner Ziele ist und ich damit sicher nicht alleine bin, möchte ich dir kurz meine Sicht der Dinge aufschreiben.

Je mehr ich mich mit anderen Frauen über dieses Thema „Bauch“ in der Vergangenheit ausgetauscht habe (vorallem im Fitnessstudio, aber auch im privaten Umkreis), umso öfter habe ich Sachen gehört wie:

„du hattest ja auch noch nie Probleme damit, du warst ja schon immer dünn“                                         
„nimm du erstmal zu, dann sprechen wir uns wieder“                                                                               
„Männer brauchen was zum Anfassen“                                                                                                             
„ein Bäuchlein ist femininer als man denkt“

… die Liste ist lang. Mir fällt immer wieder auf, dass der heutige Mensch oftmals dazu neigt, Dinge die er nur schwer haben kann, schlecht zu machen. Da fährt zum Beispiel ein Typ mit seinem neuen Lamborghini Gallardo (kann sich ja kaum einer leisten, aber würde man vielleicht gerne haben wollen) durch die Stadt und die Hälfte aller Männer schauen hinterher mit den Worten „so ein Angeber“. Neid spielt eine große Rolle. So ähnlich ist das auch bei den Frauen. Der flache, definierte Bauch ist der Lamborghini und die Frau die ihn hat, der Angeber im Auto. Man sucht immer nach Gründen, eigene Makel zu unterstreichen (mit z.B. genau solchen Postkarten wie oben – vielleicht ertappt sich jetzt der eine oder andere). Demnach werden Frauen mit flachem Bauch oftmals als zu muskulös und zu männlich betitelt. Das gilt sicher nicht für alle, aber viele Frauen wünschen sich doch eine flache Körpermitte. Aus diesem Grund gibt es wahrscheinlich Postkarten wie diese, auf der ein üppiger Bauch in den Himmel gelobt wird. Sehr beruhigend. Einfach weil ihn viele haben und die breite Masse mit „scheinbar klugen“ Sprüchen versorgt wird.  Klingt hart, aber jeder soll sich natürlich seine eigene Meinung dazu bilden. Das war meine.

Mein Bauch.

Da ich selbst auch schon so meine Probleme mit dem Bauch hatte, kann ich nur sagen, dass jeder für sich entscheiden muss, wie sehr er an sich arbeitet. Bis vor 3 Jahren haben ich es vermieden mich auf Urlaubsbildern im Bikini fotografieren zu lassen. Leider habe ich folgendes Exemplar von 2004 gefunden:

Ungarn 2004
Ungarn 2004

Ein flacher Bauch bedeutet für mich Zufriedenheit, Wohlbefinden, Ausstrahlung und ist eine kleine Liebeserklärung an meinen Körper. Die letzten 9 Monate waren zwar von viel Vernunft und Durchhaltevermögen geprägt, aber die ketogene-/ Low-Carb-Ernährung und eine gesunde Portion Sport haben sich endlich ausgezahlt. (Mehr Fortschritt gibts hier)

April 2013
April 2013

Dein Bauch.

Wer sich an die Ernährungsgrundsätze hält und sein Training mit vielen Übungen füllt, die mehrere Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen, der wird schon bald seine ersten Erfolge sehen. Jeden Tag nur Bauchübungen zu machen, bringen dich nicht an dein Ziel. Dreimal die Woche sollte reichen. Die Bauchmusklen brauchen ebenfalls ihre Erholungsphasen und wachsen über Nacht. Durch eine proteinreiche Ernährung (Berechnung siehe hier) kannst du genug Muskelmasse aufbauen, dass auch die Bauchmusklen zu sehen sind. Es braucht aber auch ein intensives Training aller Bauchmuskelgruppen sowie einen geringen Körperfettanteil (kannst du in deinem Fitnessstudio berechnen lassen). Allgemein spricht man von einem Körperfettanteil von etwa 12 %, damit die Bauchmuskeln gut sichtbar sind.

Mir ist aufgefallen, dass mein Bauch eher durch die Ganzkörperübungen straffer geworden ist, als durch das eigentliche Bauchmuskletraining. Durch die permante Anspannung der Körpermitte bei allen Übungen, trainiert man automatisch den Bauch mit. Je höher die Belastungen pro Workout sind, desto mehr Eiweiß benötigen die Bauchmuskeln sind zu reparieren, aufzubauen und gegen zukünftige Mehrbelastungen zu schützen. Aus diesem Grund sollte man seinen Eiweißbedarf immer im Auge behalten, da sonst nicht nur Fett abgebaut wird, sondern auch die wertvolle Muskelmasse. Kein Eiweiß, keine Muskelmasse, keine Bauchmuskeln.

Wofür.

Dein Bauch kann viel mehr als nur flach aussehen und einen Nabel mit sich herumzutragen. Die inneren Organe werden an Ort und Stelle gehalten und deine Wirbelsäule in ihrer natürlichen Lage. Je trainierter dein Bauch ist, desto mehr kannst du deinen Rücken im Lendenwirbelbereich entlasten. Wer schon einmal mit Rückenschmerzen nach einem langen Arbeitstag zu kämpfen hatte, der weiß wovon ich rede … Sind deine Bauchmuskeln untrainiert und du hast durch falsche Ernährung viel Fett angelagert, rutschen die inneren Organe nach vorne und deine Bauchdecke wölbt sich nach vorne (schau dir die Frau auf der Postkarte an). Die Folge: Verspannungen und Rückenschmerzen, vorallem im Lendenwirbelbereich und Verdauungsbeschwerden.

Willst du das wirklich? Bauchst du das? 

Nein.

Bevor du auch anfängst Dinge schlecht zu machen, die du nicht (noch nicht) hast, probier sie doch erst einmal aus. Von mir für dich:

4 Bauchübungen für Zuhause.

  • Crunches mit Handflächen Richtung Innenschenkel

Crunches 1Crunches 2

  • Reverse Crunches

Reverse Crunches 1

Reverse Crunches 2

  • Kniebeugen im Liegen

Kniebeugen 1

Kniebeugen 2

  • Seitliche Crunches zur Fuß-Außenseite

Seitlich 11

Seitlich 1

Seitlich 3

Wie oft.

Anfänger sollten alle vier Übungen jeweils 12 – 20 mal wiederholen. Bitte versuche die Ausführung wieder an deine Atmung anzupassen, d.h.

Anspannung = Ausatmung

Entspannung = Einatmung

Fortgeschrittene können alle vier Übungen hintereinander mit 20 Wiederholungen machen und das mit bis zu drei Sätzen. Nach jedem Satz ist eine kurze Pause mit 30 Sekunden empfehlenswert. Die Intensität und die Pausen sollten aber unbedingt an das eigene Trainingslevel angepasst werden.

In diesem Sinne:

„Hör lieber auf dein Bauchgefühl als in den Himmel zu starren!“

– Nikki (sagt Waooh!!! danke für dir farbige Unterstützung)

 

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